Wenn es um das Thema Krafttraining geht, denken viele es diene nur dem Muskelaufbau und der Körperstraffung. Doch es hat auch diverse positive Effekte auf die Gesundheit. Welche es unter anderem sind, wird im folgenden Artikel erläutert.
Jedes biologische System reagiert auf vermehrte (adäquate) Belastung mit einer Steigerung seiner Leistungsfähigkeit. Man spricht von einer Anpassungsreaktion (Adaptation) des Organismus.
Für die Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke und Knochen bedeutet das, dass sie kräftiger, funktionstüchtiger und widerstandsfähiger werden, wenn sie regelmäßig durch intensive Gewichtsbelastungen gefordert werden.
Die Muskeln lagern nehmen dabei an Volumen zu, was neben dem Kraftzuwachs auch eine Verbesserung der Durchblutung und eine Erhöhung der Stoffwechselaktivität zur Folge hat, was sich in vielerlei Hinsicht positiv auswirkt.
Verbesserung der Koordination
Neben dem Zuwachs an Muskelmasse ist auch eine Verbesserung der Koordination der nervalen Muskelaktivierung maßgeblich an der Steigerung der Muskelkraft beteiligt. Vor allem zu Beginn des Trainings spielt dieser Effekt eine große Rolle.
Wenn man mehr Muskelkraft hat, wird das Leben insofern leichter, dass alle möglichen Alltagsbelastungen leichter zu bewältigen und weniger anstrengend werden.
Dient der Verletzungsprophylaxe
Eine kräftige Muskulatur stabilisiert und entlastet die Gelenke und beugt so Verletzungen und der Entstehung von Knorpelabnützungen vor.
Kräftige Muskeln im Bereich von Bauch und Rücken sind von entscheidender Bedeutung für eine gute Haltung von Becken und Wirbelsäule und das Mittel Nummer eins zur Verhinderung und Behandlung von Rückenschmerzen. 80 Prozent aller Schmerzen im unteren Rücken können durch Training beseitigt werden.
Schützt vor Muskelabbau
Von besonderer Bedeutung ist der zunehmende Verlust an Muskelkraft im Alter. Wenn man nicht durch Training aktiv etwas dagegen tut, verliert man vom 20. bis zum 70. Lebensjahr 35-40 % der Muskelmasse, was irgendwann dazu führt, dass die Muskelkraft zum limitierenden Faktor für die alltägliche Lebenstüchtigkeit wird. Um die Autonomie und Lebensfreude auch im höheren Alter zu erhalten und gleichzeitig Sturz und Verletzung vorzubeugen, ist regelmäßiges Krafttraining ein sehr effektives Mittel.
Auch während einer Diät dient das Training mit Gewichten dem Muskelerhalt. Wichtig ist, dies möglichst schwer und mit einer gewissen Intensität zu gestalten. Da die Muskulatur ausreichend mechanisch belastet werden muss, um einen Erhaltungsreiz zu erzeugen.
Positive Effekte auf die passiven Strukturen
Auch Sehnen, Bänder, Gelenkknorpel und Knochen passen sich an die Trainingsbelastungen an und werden kräftiger und widerstandsfähiger.
Die Kräftigung von Sehnen und Bändern erhöht die Belastbarkeit der Gelenke und verringert damit die Verletzungsgefahr im Alltag und beim Sport.
Eine vermehrte Produktion von Gelenkknorpel beugt Arthrosebeschwerden vor bzw. bessert bereits bestehende Beschwerden.
Mechanische Belastungsreize (Druck- und Zugkräfte) sind auch der entscheidende Stimulus für den Aufbau und den Erhalt von Knochensubstanz, und Krafttraining ist eines der besten Mittel, um der Entstehung oder dem Fortschreiten einer Osteoporose vorzubeugen. Sogar leichte Besserungen können erzielt werden.
Verbessert das Wohlbefinden
Zudem kommt es durch die Reduktion von Fettgewebe, den Aufbau der Muskulatur und die Verbesserung der Körperhaltung zu einer positiven Veränderung der Körperform, was zu weiterem Training motiviert und zusammen mit dem Kraftzuwachs und einem besseren Körpergefühl auch zu einer Besserung der psychischen Verfassung beitragen kann.
Fazit
Regelmäßig ausgeführtes Krafttraining hat also nicht nur positive Effekte auf das körperliche Erscheinungsbild, sondern vor allem auch auf die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden.